Zum Tode von Carl-Heinz Dömken

Ein Mann der ersten Stunde hat uns verlassen. Carl-Heinz Dömken verstarb im Alter von 82 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Er und sein Traumhengst Ghazal (Nazeer x Bukra) sind dafür verantwortlich, dass der Unterzeichnete Ihnen heute in seiner Eigenschaft als Asil Club Vorsitzender schreibt, und etliche asile Fohlen in die Welt gesetzt hat.

1967 hatte ich Dömken kennen- und schätzen gelernt. Das war der Auftakt von so manchen gegenseitigen Besuchen, bis dann 1974 einige wenige Züchter und Idealisten in Hildesheim zusammengekommen waren und den Asil Club gründeten. Zu Dömken und mir gesellten sich damals Elke Behrens, Heiner Buschfort, Gustl Eutermoser, Eberhard Franck-Zügel, Jean Kayser, Karl-Heinz Kirsch, Foppe Bonno Klynstra, Barb Müller, Heinrich Parzeller, Erika Schiele und Georg Thierer. 

Dömken, wie auch seine Kollegen bestätigten freimütig das, was Ursula Guttmann betont hatte. In Kenntnis der Bestände im eigenen Stall erweist sich: Obwohl der Charakter der Vollblut-Araber ohnehin bemerkenswert gut ist, der Charakter der Asilen zeigt sich noch liebenswerter, und zwar deutlich.

Andreas Rödiger hat für den VZAP einen würdigen Nachruf verfasst. Wir dürfen mit seiner Genehmigung einige Passagen zitieren:

"Carl-Heinz Dömken war ein Mann mit einer außergewöhnlichen Vielzahl von Talenten. So erfreute er z.B. die Leser zahlreicher Zeitschriften (u.a. Land und Forst, Göttinger Tageblatt) als Schöpfer treffender und mit virtuosem Strich gezeichneter Karikaturen. Egal ob Karikatur, Zeichnung oder Gemälde, die unverwechselbare künstlerische Handschrift von Carl-Heinz Dömken ist stets auf den ersten Blick zu erkennen. Für den damals jungen Züchter Carl-Heinz Dömken war es ein einschneidendes Erlebnis, als er Ghazal zum ersten Mal auf dem Gestüt Lütetsburg des Fürsten zu Inn- und Knyphausen sah. Für Dömken war Ghazal das Märchenpferd aus seiner Kinderzeit. Den 1953 geborenen Ghazal hatte der Fürst zu Knyphausen als zweijährigen Schimmelhengst direkt im ägyptischen Staatsgestüt El Zahraa gekauft. 

1967 ging der Herzenswunsch von Carl-Heinz Dömken in Erfüllung: Weil der Fürst von Inn- und Knyphausen sein Geschäft aufgab, konnte Dömken sein Traumpferd Ghazal kaufen. Fünf Jahre lang erlebte er nun mit Ghazal seine schönste und erfolgreichste Züchterzeit. 1972 jedoch verunglückte der damals 19jährige Ghazal tödlich. Carl-Heinz Dömken hat diesem Hengst mit dem Buch - Ghazal Fürst der Pferde - ein Denkmal gesetzt. Dieses reich mit Fotos bestückte Buch und die weiteren Bücher über Nizar und Mahomed weckten die sogenannte "Arabitis", die Begeisterung für Arabische Pferde, bei unzähligen Lesern. Unvergessen seine Pferde wie Ghazal, Mahomed, Ghazala, Ghamal, aber auch die Nicht-Ägypter wie Nizar, Nazir, Salon, der erst in den USA Furore machte. Das Gestüt der Dömkens musste im Laufe der Jahre mehrfach umziehen. Begonnen hat er mit seiner Zucht in Meitze, dann zog es ihn auf den Hof Borstel bei Dörveden. Die letzten 19 Jahre verbrachte er mit seiner Frau Constanze und seiner Tochter Magda in Rosche bei Uelzen und widmete sich seinen umfangreichen Sammlungen an Modellschiffen, Videofilmen, Tonbändern und Büchern."

Und hier noch einige Zeilen aus dem Nachruf aus Land&Forst:

"Mit dem Tod des 82jährigen Zeichners, Journalisten und Pferdezüchters endet eine mehr als 50jährige einmalige gute Zusammenarbeit. Insgesamt mögen es in den mehr als 2.600 Ausgaben wohl an die 11.000 Zeichnungen gewesen sein. Seit August 1961 erfreuen sich Leser an den Zeichnungen des gebürtigen Hannoveraners. Hier lernte Dömken den Stern-Redakteur Henri Nannen kennen, ein Zeitungsvolontariat schloss sich an. Danach begann Dömken ein Germanistikstudium in Hamburg, Dort traf er den damals sehr bekannten Schauspieler Willy Birgel. Die ehemalige Ufa-Größe gab ihm Unterricht. Er schickte Dömken zurück nach Hannover an die Akademie für Musik und Theater. Als Regieassistent lernte er schließlich die anderen Großen des deutschen Nachkriegskinos kennen, beispielsweise Hans Albers, Heinz Erhardt, Heinz Rühmann, Marika Röck und Hildegard Knef. Und am Staatstheater auch seine Frau Constanze, die Primaballerina, die er lieben lernte und mit der er fast 60 Jahre verheiratet ist. Großer Wertschätzung erfreut sich der Künstler auch in Karl-May-Kreisen. Er illustrierte viele Schriften um Winnetou und Old Shatterhand."

Wir haben unserem Mitglied, Frau Constanze Dömken und der Adoptivtochter Magda Dömken zu dem schmerzlichen Verlust kondoliert. Wir vermissen einen sehr bestimmenden, liebenswerten, großartigen Freund und Züchterkollegen sehr.

W. Georg Olms, 

1. Vorsitzender